AllgemeinBüroNewsFrau sitzt vor dem PC und fässt sich an den schmerzenden Rücken.

Das Arbeiten im Büro nach Corona wird niemals so sein wie vor Corona, das steht fest. Die Pandemie hat das Arbeiten in Deutschlands Büros auf den Kopf gestellt. Eine Umfrage des Online-Blogs Office Roxx präsentiert erschreckende Ergebnisse.

 

Zu wenig Bewegung im Homeoffice

15 Fragen sollten in der Leserumfrage  „Bewegung bei der Büroarbeit 2022“ Klarheit darüber geben, wie bewegungsfördernd die Teilnehmer im Büro sowie im Homeoffice ausgestattet sind und wie sehr sie sich am jeweiligen Ort bewegeben. Mehr als Knapp 2300 Personen (überwiegend Büroangestellte) nahmen an der Umfrage Teil.

Zunächst wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie sich generell ausreichend bewegen und wie zufrieden sie mit dem Anteil körperlicher Aktivität in ihrem Leben sind. Im Durchschnitt liegen die Schulnoten für diese Fragen bei 3,4 bzw. 3,5. Übersetzt in die Schulsprache ist dies ein Ergebnis zwischen befriedigend und unbefriedigend. Derzeit machen nur 40 % der Menschen regelmäßig mindestens 10 Minuten Pause von der Arbeit, um Sport zu treiben.

 

75 % verbringen ihren Arbeitsalltag im Homeoffice sitzend

Experten empfehlen seit Jahren einen Haltungsmix aus 60 Prozent Sitzen, 30 Prozent Stehen und 10 Prozent Gehen für die Arbeit im Büro. Unsere Umfrageteilnehmer verbrachten nach eigenen Angaben durchschnittlich 75 % ihres Heimarbeitstages im Sitzen, 10 % im Stehen und 5 % im Gehen. Im Büro ist das durchschnittliche Verhältnis wie folgt: 64 % Sitzen, 18 % Stehen und 18 % Gehen.

 

Homeoffice-Ausstattung ist ausbaufähig

Könnte es an Bewegungsmangel oder einem Problem mit der Ausstattung im Büro und zu Hause liegen? Die Ergebnisse zeigen: Ergonomie und Bewegungserleichterung lassen besonders im Homeoffice zu wünschen übrig. Die Beantwortung der Frage „Wie steht es um die Ergonomie und wie fördert Ihr Homeoffice die Bewegung?“ ergab eine durchschnittliche Schulnote von 3,9. Bezogen auf den Büroarbeitsplatz liegt die Durchschnittsnote hier bei 2,9.

Im Homeoffice haben:

  • 18,7 Prozent eine Sitz-Steh-Lösung wie einen solchen Tisch, einen Tischaufsatz oder Ähnliches,
  • 30,3 Prozent einen ergonomischen bzw. bewegungsfördernden Stuhl,
  • 8,2 Prozent beides,
  • 7,1 Prozent eine weitere bewegungsfördernde Lösung wie etwa Stehhocker, Deskbike, Laufband, Balancebord, Fußwippe etc. und
  • 3,3 Prozent alle drei Möglichkeiten.

Im Firmenbüro haben:

  • 24,2 Prozent eine Sitz-Steh-Lösung,
  • 40,5 Prozent einen ergonomischen bzw. bewegungsfördernden Stuhl,
  • 21,1 Prozent beides,
  • 6,1 Prozent eine weitere bewegungsfördernde Lösung,
  • 4,2 Prozent alle drei Möglichkeiten.

 

Ergonomische Lösungen müssen her

Lösungen zur Bewegungsförderung, insbesondere im Home Office, erfordern noch viel Handlungsbedarf. Die Entwicklung geht jedoch in die richtige Richtung. Die Umfrage stellt heraus, welche Anschaffungen in den letzten 15 Monaten getätigt wurden:

  • 26,3 Prozent für bis zu 500 Euro,
  • 6,6 Prozent für bis zu 1.000 Euro und
  • 3,5 Prozent für über 1.000 Euro.

60,1 Prozent der Befragten haben in den zurückliegenden 15 Monaten nicht in ihr Homeoffice investiert, also entweder noch gar nicht oder bereits vor mehr als 15 Monaten. 3,5 Prozent konnten hierzu keine Aussage treffen.

Investitionen in eine ergonomische bzw. bewegungsfördernde Ausstattung ihres Homeoffice-Arbeitsplatzes haben geplant:

  • 18,4 Prozent für bis zu 500 Euro,
  • 8,0 Prozent für bis zu 1.000 Euro und
  • 2,3 Prozent für über 1.000 Euro.

44,9 Prozent planen derzeit keine derartigen Investitionen. Vielleicht sind sie bereits erfolgt oder es fehlen die Mittel. 26,4 Prozent wollen sich zu dieser Frage nicht äußern.

Investitionen in die ergonomische bzw. bewegungsfördernde Ausstattung ihres Büroarbeitsplatzes sind im Vergleich dazu geplant von:

  • 8,8 Prozent für bis zu 500 Euro,
  • 3,3 Prozent für bis zu 1.000 Euro und
  • 2,4 Prozent für über 1.000 Euro.

Investitionen in eine ergonomische bzw. bewegungsfördernde Ausstattung zu Hause stehen demnach bei mehr als doppelt so vielen Office-Workern an wie solche Investitionen in den Büroarbeitsplatz.

 

Fazit

Die Pandemie hat deutlich gezeigt, dass die heimischen vier Wände nicht für jeden Bürobeschäftigten der bessere Arbeitsort sind. Jeder Einzelne sollte vor allem da arbeiten, wo dies in Bezug auf seine Gesundheit, sein Wohlbefinden und seine Produktivität sowie im Einklang mit der Kultur und den Zielen des Arbeitgebers am besten möglich ist.

 

Weitere Anregungen und Lösungen, die zu bewegter Büroarbeit beitragen können, finden Sie in unserer Rubrik Inspirationen.