Zurück in die Büroräume oder doch lieber im Homeoffice arbeiten? Diese Fragen stellen sich nicht nur viele Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber.
Aus Unternehmenssicht
Seit Ende des 20. Jahrhunderts steht Unternehmen das World Wide Web zur Verfügung. Mit Plattformen wie Teams, Zoom oder Skype ist das Arbeiten von überall aus möglich. Unternehmen können deshalb beim Bewerbungsprozess aus einem größeren Pool an Kandidaten auswählen. Nur wenige Menschen wollen für ihren Job mehrere Stunden am Tag pendeln oder sich zwischen Familie und Beruf entscheiden müssen. Ist die Anwesenheit im Büro nicht an jedem Arbeitstag erforderlich, wird die Stelle auch für Bewerber interessant, die in größerer Entfernung zum Unternehmenssitz wohnen.
Unternehmen, die sich ein Konzept für die Arbeit ihrer Mitarbeiter aus dem Homeoffice überlegen, können zudem auf lange Sicht Geld sparen. Büromiete, Energie- und Stromkosten sowie Fahrtkostenübernahme können deutlich reduziert werden.
Sind Angestellte im Homeoffice produktiver?
Die Vorzüge und Nachteile der Heimarbeit werden in einer Studie des Stanford-Professors Nicholas Bloom deutlich. Er untersuchte eine chinesische Reiseagentur, die ihren Mitarbeitern anbot, für neun Monate zu Hause zu arbeiten.
Ergebnis: Die Heimarbeiter waren produktiver als ihre Kollegen im Büro, weil sie 13,5 Prozent mehr Anrufe führten. Sie waren zufriedener, seltener krank und arbeiteten auch länger, weil sie ohne Pendeln früher anfingen, weniger Pause machten und abends länger am PC saßen. Zudem sparte die Firma in den neun Monaten 1900 Euro Bürokosten pro Person.
Aber: Die Hälfte der Heimarbeiter wollte nach dem Ende des Versuchs wieder im Büro arbeiten. Sie fühlten sich im Homeoffice oft zu einsam und isoliert von den Kollegen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass das Büro stellenweise als Ort der Aufgabenerfüllung an Wichtigkeit verliert, es aber weiterhin bedeutungsvoll bleibt.
Zwei Perspektiven
Einerseits fühlen sich Mitarbeiter im Homeoffice produktiver, weil sie nicht so häufig unterbrochen werden wie im Büro. Das Privatleben lässt sich besser organisieren, weil der Arbeitsweg entfällt. Und zuhause kann sich der Einzelne seine Zeit auch besser einteilen: Ein kurzer Joggingausflug in den Park nach dem Mittagessen, dafür am Abend noch das Meeting vorbereiten – das lässt sich im Homeoffice schneller koordinieren.
Auf der anderen Seite verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben und das sorgt oftmals für Stress. Wer im Homeoffice arbeitet, erfüllt während der Freizeit beziehungsweise in den Tageszeiten, die ansonsten üblicherweise für private Aktivitäten reserviert sind, häufiger berufliche Aufgaben. Arbeitgeber befürchten, dass sie nicht kontrollieren können, wie lange ihre Angestellten arbeiten. Die wiederum können sich aus dem heimischen Büro weniger gut mit ihren Kollegen austauschen, ist der Gang ins Nachbar-Büro doch mitunter leichter als der Griff zum Telefon. Auch können Mitarbeiter aus dem Homeoffice bei Weiterbildungen oder spannenden Projekten leichter übersehen werden.
Fazit
Ist die Alternative zum Office die große Freiheit oder führt es doch eher zur individuellen Ausbeutung? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Fakt ist, dass zu viel Homeoffice als Isolation empfunden wird. Der persönliche, informelle Austausch mit Führungskräften und Kollegen macht produktiver und zufriedener. Darauf lässt sich aufbauen. Konzentriert aus dem heimischen Office arbeiten und ab und an mit den Kollegen im Büro persönlich sprechen – es scheint die Mischung zu sein, die ideal ist.
Was ist in Zukunft möglich? Unternehmen können sich von den Arbeitsformen anderer Firmen inspirieren lassen, letztlich müssen sie aber ihren eigenen Weg finden. Welche Arbeitsweise sich eignet, hängt stark von der jeweiligen Firmenkultur ab. Auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden sind nicht überall gleich. Unternehmen sollten zumindest dafür offen sein, dass Angestellte gelegentlich von zu Hause arbeiten. Gemeinsam können sie das für sie optimale Maß an Präsenz im Corporate-Office ausloten. Sinnvollerweise gibt das Unternehmen einen groben Rahmen vor und lässt den Teams wie Abteilungen bei den Details freie Hand. Ein „Mitspracherecht“ sollte zudem allen Mitarbeitenden eingeräumt werden – auch jenen, die selbst nicht im Homeoffice arbeiten können oder wollen.
Auch wir, als Experte für Büroeinrichtung aus Rosenheim, befassen uns mit dem Thema Homeoffice und haben unser Sortiment deshalb im Bereich Home & Office stark ausgebaut. Schauen Sie vorbei und lassen Sie sich inspirieren.